Böse Wetter ist die Luft, die uns alarmiert – im Bergbau sorgten Wettersteiger dafür, dass die unsichtbare Gefahr giftiger Gase rechtzeitig erkannt wurde und alle heil aus dem Stollen kamen. Eine industrielle Revolution später graben wir nicht mehr tief im schlammig-bedrohlichen Erdinnern nach unserem Glück, sondern auf ergonomischen Sesseln in riesigen Datenbanken. Auch die Bösen Wetter sind uns gefolgt und haben sich gewandelt: Viren, Klima, Kriege, etc. entstehen und verändern sich im Verborgenen, nur um plötzlich mit voller Wucht auf uns einzustürzen. Wer oder was kann in Zeiten, in denen das innere Wetter vermehrt durch Depressionen, Angst- und Aufmerksamkeitsstörungen geprägt wird, als Wettersteiger dienen?
Das Kollektiv Böse Wetter horcht für seine erste Inszenierung Bergen genau hin und befragt Arbeitende nach Sicherheit und Sinnhaftigkeit. Das Kaleidoskop ihrer Stimmen trifft auf die Härte, die Kameradschaft und den pochenden Rhythmus einer längst untergegangenen Bergwerkskultur.
Premiere: Januar 2026 in der Bühne Aarau.
Böse Wetter ist ein junges Theaterkollektiv mit Wurzeln im Aargau, der Innerschweiz und dem Ruhrgebiet. Es vereint die Faszination für ungewöhnliche und brüchige Räume, eine genaue Beobachtung von Alltagsphänomenen und Zeitgeschichte, sowie eine circensische Sturheit für eigene Forschungsfragen.
Das Team um Samuel Herger, Johannes Voges und Anouk Gyssler wird von Das Theaterkolleg und Nadine Nützi ergänzt.
2024 hat Böse Wetter die Nachwuchsförderung SZENOTOP des Aargauer Kuratoriums gewonnen, bis 2027 entsteht jährlich eine Produktion zusammen mit der Bühne Aarau. Aus dem Jurybericht: